Zwischen den Welten – Warum Halloween für mich der Beginn der magischen Zeit ist.
- Nina Roosen

- 31. Okt.
- 4 Min. Lesezeit
Eine Zeit, die mich lehrt, loszulassen, zu vertrauen und mich dem Zauber der Veränderung hinzugeben.

Im Oktober, wenn die Tage kürzer werden, das Licht weicher wird und sich die Welt langsam in Gold, Rot und Nebel hüllt, beginnt für mich die Zeit, in der das Magische zurückkehrt. Sogar hier, oder grade hier im Norden, in den Bergen von Gran Canaria ist dieses Gefühl da. Besonders wenn Nebelschwaden durch die Schlucht vor unserem Fenster ziehen, die Gipfel der weiter entfernten Berge sich golden verfärben.
Der Herbst war schon immer meine liebste Jahreszeit, er hat etwas von Verwandlung, Rückzug und gleichzeitig tiefer Lebendigkeit.
Mit Halloween feiern wir, etwas, was viele nicht wissen, ein uraltes Fest: Samhain, das keltische Neujahr.
Seinen Ursprung hat es in Irland und den keltischen Verbreitungsgebieten des alten Europas.
Samhain bezeichnete einst den Übergang zwischen Sommer und Winter. Die Ernte war beendet, die Vorräte für die kalte Zeit angelegt.
Es wurde zu einer Art Schwellenzeit, ein besonderer Moment zwischen den Welten.
Die Menschen glaubten, dass in dieser Nacht die Schleier zwischen der Welt der Lebenden und der Ahnen, der Anderswelt, besonders dünn seien, und dass wir leichter in Kontakt mit dem kommen, was sonst im Verborgenen bleibt.
Viele Bräuche, die jeder von uns heute an Halloween kennt, gehen darauf zurück,
das Licht in den geschnitzten Kürbissen, das die Geister fernhalten soll,
das Verkleiden, um sich unerkannt zwischen ihnen zu bewegen, sind wohl die Bekanntesten.
Aber auch das gemeinsame Feiern als Zeichen, dass auch Dunkelheit Teil des Lebens ist.

✨Was Samhain und die Raunächte gemeinsam haben
Samhain und die Raunächte sind Tore, es sind Übergänge zwischen dem Alten und dem was kommt,
Momente, in denen wir die Hektik in und um uns anhalten dürfen, um zu spüren, was sich da wandelt.
Samhain – Halloween – ist der Auftakt.
Die Rauhnächte bilden den tiefen, stillen Höhepunkt dieser mystischen Phase.
Beide bringen uns dazu, in uns hineinzuhören, Altes loszulassen und Raum zu schaffen für das, was kommen will.
Für mich ist Samhain oder Halloween jedes Jahr wie ein Startschuss in diese besondere, magische Zeit.
Von hier aus beginne ich, mich nach innen zu wenden,
los geht es sanft mit Samhain, dann mit den Sperrnächten, in denen ich langsam zur Ruhe komme,
und schließlich gipfelt es in den Rauhnächten, die ich auch dieses Jahr ganz bewusst und intensiv begehen werde.
Ich finde es immer wieder spannend, welche Erkenntnisse und Impulse sich in diesen Nächten zeigen
und wie sie sich im Laufe des folgenden Jahres entfalten.
Es ist, als ob das, was sich in der Stille zeigt, im Licht des neuen Jahres Form annimmt.
🎃 Mein persönliches Halloween-Ritual: Gemeinschaft und Übergang
In diesem Jahr bekommt Halloween für mich noch eine zusätzliche besondere Bedeutung:
Es wird ein richtig großes Fest an der Schule meines jüngsten Sohnes geben.
Seit Wochen wird geplant, gestaltet, dekoriert und vorbereitet, mit viel Herzblut und Engagement.
Ich bin dankbar, Teil davon zu sein, und spüre, wie sich auch in diesem bunten, fröhlichen Fest die alte Energie von Samhain zeigt:
Gemeinschaft, Übergang, Freude am Leben und Respekt vor dem, was unsichtbar, aber tief spürbar ist.
So wird Halloween für mich jedes Jahr zu einem liebevollen Start in die Zeit zwischen den Welten.
Einer Zeit, die mich lehrt, loszulassen, zu vertrauen und mich dem Zauber der Veränderung hinzugeben.
„Jeder Schatten erzählt von Licht – und jede Dunkelheit birgt den Samen für neues Leben.“
( Irische Weisheit, sinngemäß überliefert)
🔥 Alte Samhain-Traditionen – Wenn Feuer und Fäden von Neubeginn erzählen
Neben den allgemein bekannten Bräuchen rund um Halloween gibt es noch die alten, fast vergessenen Samhain-Traditionen, die eine tiefe symbolische Kraft tragen. Sie zeigen uns klar, dass Wandel immer aus zwei Bewegungen entsteht, Loslassen und Neuausrichten.
✨ Die zwei Feuer von Samhain
In der Nacht von Samhain wurden früher zwei recht große Feuer entzündet.
Menschen und Tiere gingen zwischen den beiden Feuern hindurch, um sich von der Energie des alten Jahres zu befreien und gesegnet in das kommende Jahr zu gehen.
Dieses Ritual stand für Übergang, Schutz und Erneuerung, für den Mut, Altes zurückzulassen und dem Neuen mit freudig zu begegnen.
Ein kraftvolles Bild, das uns heute noch sagt, dass Transformation oft genau da beginnt, wo wir mitten zwischen zwei Feuern stehen.
🕸 Das Weben der Zukunft
Dann gibt es noch eine andere, kaum bekannte Tradition, das sogenannte „Weben der Zukunft“.
Dabei flochten die Menschen kleine Fäden in den Farben Weiß, Rot und Schwarz, als Symbole für Geburt, Leben und Tod, danach legten sie, die kleinen Handarbeiten in dieser besonderen Nacht unter ihr Kopfkissen.
In den Träumen, so glaubte man, offenbarten sich Hinweise auf kommende Wege, innere Entwicklungen oder Entscheidungen.
Ein leises, magisches Ritual, was uns sagen soll, auf unsere Intuition zu hören und das eigene Leben bewusst zu weben Faden für Faden, Gedanke für Gedanke.
🕯️Lass dich dieses Jahr von Samhain sanft in die magische Zeit führen,
mit offenen Herzen und der Bereitschaft, die kleinen Wunder zu sehen, die im Dunkeln leuchten.
Interessierst Du Dich für den keltischen Jahreskreis, dann ist mein Podcast:
Mit den Raunächten durchs Jahr, genau das richtige für Dich.








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