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Glück - Warum die Suche danach unglücklich macht

Aktualisiert: 15. Sept. 2020

Glück scheint heute ein Statussymbol zu sein. War es früher der Mercedes oder die Adidas Schuhe, ist es heute die Frage:


"Wie glücklich bist Du."


Wir nähern uns der Sache im Flow oder slow, rechts oder links. Wir verbiegen uns im Yoga, essen Vegan (oder vegetarisch). Wir reisen um die Welt und vor allen Dingen machen wir unserer Umwelt VERDAMMT VIEL VOR. Wobei, das ist auch ein neuer Trend, das Glücklichsein finden wir jetzt im Ungeschminkten, dem Echten.


Doch kommen wir dem Ganzen gar nicht näher. Eigentlich ist es verdammt stressig, diesem Glück immer so zu Diensten sein zu müssen. Es reicht nicht zufrieden zu sein, oder einfach mal nur zu sein, nein wir müssen HAPPY sein.

Dabei vergessen wir etwas sehr essentielles :


Glück lässt sich nur empfinden, wenn wir ungeliebten Emotionen erfahren haben.


Den Schmerz einer Trennung, der Kummer über uns selbst, das Gefühl von Schuld, Begrenzung oder Scham. Sie kommen in so vielen Gesichtern daher, die kleinen schmerzhaften Momente.


Glück ist keine Empfindung, die man mal eben aus der Kiste holt und dauerhaft installiert. Das würde ja bedeuten, wir frieren das Leben ein. Denn, Glück empfinden wir in der Regel, wenn wir einen Moment als perfekt betrachten, je nachdem was perfekt für uns bedeutet.


Um also dauerhaft im Glück zu sein, müssten wir vollkommen ohne Beurteilung sein. Vollkommen im JETZT und auch vollkommen mit dem einverstanden sein, das in diesem JETZT gerade so ist. GENAU, Ihr habt es verstanden, das ist das, was uns die spirituellen Lehrer immer wieder in verschiedenen Worten sagen.

Weil wir dahin wollen strengen wir uns WAHNSINNIG an, wir meditieren, wir sind sanftmütig und furchtbar streng mit uns, wenn der Miracle Morning verschlafen wurde und wir statt sanftmütig meditierend, grade wütend auf unseren Partner sind.


Schwupps, schon sind wir unfähig glücklich zu sein. Ganz im Gegenteil, wir machen uns ja buchstäblich immer unglücklicher mit unserer Idee nicht gut genug in der inneren Mitte geblieben zu sein, um dem Anspruch des Glücklichseins zu genügen.


Mit Spiritualität hat das nichts zu tun, es ist eher ein spiritueller Ehrgeiz, wie ein Wettrennen, das manches Mal dahin gipfelt, das die ersten Worte in einer Beratung lauten: "Also, ich bin ja hoch spirituell." (spiritueller als andere?)


DAS LEBEN WILL GELEBT WERDEN,


in allen Facetten, allen Formen und Farben, das macht es reich und schön. Und nein, doofe Gefühle mag ich auch nicht, ich möchte Ihnen auch am liebsten ausweichen und sie komplett negieren. Aber es gibt sie, sie sind Teil unserer wunderbaren, unvollkommenen Vollkommenheit.


Es ist Teil dieses Lebens, das so bewegend und wirbelnd daherkommt. Ohne unseren Frieden damit, das wir diese Gefühle haben, wir nicht dem vollkommenen Bild entsprechen, dass wir nur zu gerne von uns haben mögen (oder die anderen von uns haben sollen). Ohne das Zulassen dessen was in uns lebt, auch wenn es uns nicht gefällt, entfernen wir uns immer weiter vom Glücklichsein. Wir kommen nichtt einmal an etwas, das sich ähnlich anfühlt.


Immer wenn wir still werden, wenn es uns gelingt im Moment zu sein, wenn wir auf einer Schaukel sitzen und wie ein Kind, zeitlos verträumt und selbstvergessen, hinter den geschlossenen Augen dem Wechselspiel von Licht und Schatten folgen können, DANN sind wir dem Glück begegnet. Ganz absichtslos und vollkommen. Ein kurzer, ewig langer Moment - bevor wir wieder losrennen, um es zu jagen.


Letzten Endes wäre die Annäherung slow und im Flow wohl der Beste, wenn wir uns dabei bloß nicht so schrecklich anstrengen würden.

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